Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug 20
- Marcel Kuball
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Das HLF 20 rückt im Einsatzfall in der Regel nach dem ELW 1 als zweites Fahrzeug aus. Die Einsatzschwerpunkte liegen in der Brandbekämpfung, der Wasserförderung und der umfangreicheren technischen Hilfeleistung. Als Fahrgestell dient ein allradgetriebener Mercedes-Benz Atego 1630 AF mit zwillingsbereifter Hinterachse und zuschaltbaren Differentialsperren, um das Fahrzeug auch abseits befestigter Straßen einsetzen zu können. Das 16,0 t schwere HLF 20 wird von einem 299 PS starken Dieselmotor angetrieben, der über einen Nebenantrieb auch die festeingebaute Feuerlöschkreiselpumpe im Fahrzeugheck versorgt. Um den Fahrer auf Einsatzfahrten zu entlasten, ist das Fahrzeug mit einem automatisierten Schaltgetriebe ausgestattet worden.
Die Gruppenkabine bietet Platz für neun Feuerwehrkräfte, entsprechend einer Löschgruppe (0/1/8=9). Um am Einsatzort unverzüglich in die Notfallsituation eingreifen zu können, kann sich der Angriffs- und Wassertrupp bei Brand- und Gefahrguteinsätzen bereits auf der Anfahrt mit den in die Sitze der mittleren und hinteren Sitzbank integrierten Atemschutzgeräten ausstatten. In der Gruppenkabine sind darüber hinaus zahlreiche Werkzeuge, Absperrmaterial, Atemschutzüberwachungstafel, Hydrantenpläne und eine Wärmebildkamera vorhanden. Zur Absicherung von Einsatzstellen und zur Kenntlichmachung der Sonder- und Wegerechte im Einsatzfall, ist das Fahrzeug mit blauen LED Modulen M-Flash K2 der Fa. Hänsch, mit zwei Frontblitzern Sputnik SL, ebenfalls von der Firma Hänsch, sowie mit weiteren LED Modulen M-Flash der Fa. Hänsch am Heck ausgestattet. Für das akustische Signal während einer Einsatzfahrt sorgt die Druckluftanlage Martin-Horn 2298 GM.
Den Geräteaufbau fertigte die Firma Magirus aus Ulm. Die Basis bildet ein mit Aluminiumblechen beplankter und auf dem Fahrzeugrahmen flexibel gelagerter Stahlgitterrahmen, in welchen die Schubfächer und Lagerungsmöglichkeiten eingepasst wurden. Um bei Dunkelheit die Geräteräume ausleuchten zu können, wurden diese seitlich mit einem LED-Band ausgestattet. Um auch höher gelagerte Ausrüstungsgegenstände sicher entnehmen zu können, sind unter den Geräteräumen ausklappbare Trittstufen montiert.
Im heckseitigen Geräteraum (GR) befindet sich die festeingebaute Feuerlöschkreiselpumpe mit einer Förderleistung von 2000 l/min. Für den Erstangriff stehen 2000 l Wasser und 200 l Schaum zur Verfügung, die bei der Brandbekämpfung im Freien u.a. über einen 30 m langen C-Schnellangriffsschlauch mit Hohlstrahlrohr oder Schaumpistole abgegeben werden können. Ferner stehen für die Brandbekämpfung zwei B- und drei C-Hohlstrahlrohre zur Verfügung. Für die Wasserversorgung wird am Fahrzeugheck eine abnehmbare Einmann-Haspel mit 10 B-Schläuchen (Gesamtlänge 200 m) und mit einem abnehmbaren Standrohr samt Schlüssel mitgeführt. Über dem Geräteraum GR befindet sich eine Rückfahrkamera für eine sichere Rückwärtsfahrt.